Das Gemeindegebiet Hafnerbach ist eine fruchtbare Terrassen- und Hügellandschaft am Fuße des Dunkelsteinerwaldes.

Das Gebiet wurde nachweislich schon seit der Zeit der ersten Bauernkultur (Jungsteinzeit ca. 6.000 v. Chr. ) gerne als Siedlungsraum aufgesucht. Besonders dicht besiedelt war unsere Gegend zur Urnenfelderzeit (ca. 2.500 bis 700 v. Chr.)
Bei Grabungen 1984, 1986 sowie 1998 konnte viel auch für die Wissenschaft interessantes Fundgut für Gebrauch und Kult geborgen werden. Im Zuge der Kirchenrenovierung 1966 gefundene Teile von zwei römischen Grabdenkmälern bezeugen die Präsenz der Römer in Hafnerbach.

Interessant ist die alte Flureinteilung im Gemeindegebiet:

  • Blockflur von Westen her, einschließlich Wimpassing, Hafnerbach und Weghof
    Das Freiland wurde dabei in verschieden große Blöcke aufgeteilt. Blockflurgeprägte Landschaften weisen meist Landschaftselemente wie Magerrasen, Streuobstwiesen, Teichlandschaften und Hecken auf.
  • Gewannstreifenflur östlich dieser Linie, zudem war der Grundbesitz in Wimpassing, wie wahrscheinlich auch der Ort Hafnerbach selbst auf ursprünglich 3 Höfe verteilt.
    Möglich, dass um 800 n. Chr. Grenzgraf Gerold (welcher in Gerolding residierte) hier schon bayerische Wehrbauern angesiedelt hat.
    Die Einteilung nach Gewannen entstand mit der Einführung der Dreifelderwirtschaft im frühen Mittelalter. Der Ackerflur eines Dorfs wurde dabei meist in 3 schmale, streifenförmige Ackerstücke unterteilt (eine Gewanne). Gewannflure zeichnen sich mehrheitlich durch fruchtbare und gut zu bearbeitende Böden (Ackerflächen) aus.
Reichlich Graphit-Vorkommen erlaubte es, hier guten Ton („HAVEN“) herzustellen. So wurden die HAVNER am BACH bald zu einem Begriff im ganzen Umland. Augustiner Chorherren wirkten so wie am St. Zenokloster in Reichhall/Bayern, auch im Kloster St. Hipolyt in St. Pölten und so werden Kanoniker aus Reichenhall die Verehrung des Hl. Zeno nach Hafnerbach gebracht haben.

Seit 1629, zur Zeit der Gegenreformation, stand die Pfarre Hafnerbach unter der Patronanz der gräflichen Familie Montecuccoli zu Hohenegg, bzw. später Mitterau.

Europäische Geschichte schrieb Hafnerbach mit Raimund v. Montecuccoli (1609 – 1680). Dieser bedeutende Feldherr und Diplomat rettete ein Stück Humanität herüber aus den entmenschlichten Wirren des 30 jährigen Krieges. Er betreute aber auch seine Güter fürsorglich; seine Residenz, Burg Hohenegg, gestaltete er prächtig und so ward dieses einst zur „Perle Österreichs“. Kein Jahrhundert nach Raimund änderten sich aber die Zeiten und diese Perle wurde nach und nach zur Ruine.

Von den Bauernkriegen wird berichtet, wie sich die Untertanen Hoheneggs im allgemeinen ruhig verhalten haben; nur die Männer aus Sasendorf zogen mit zum Sturm auf St. Pölten und kamen dabei um.

Durch die gemeinsame Pfarre und später auch gemeinsame Schule bildete Hafnerbach schon immer eine Einheit. Im Zuge der konstitutionellen Änderungen des Nachmärz 1848 wurden die 21 Dörfer und Weiler des Pfarrgebietes in mehrere Gemeinden geteilt – 1939 bis 1948 zwangsweise – und 1966 freiwillig wieder vereinigt.

Im Jahr 1966 wurden die ehemaligen Gemeinden Hafnerbach, Sasendorf und Wimpassing zur Marktgemeinde Hafnerbach zusammengeschlossen. In diesem Zuge wurde auch das Marktwappen verliehen und das Volksschulgebäude errichtet.