Hafnerbacher Sage: Kunrad, der böse Ritter

Zu Herzog Albrechts Zeiten, als die Kuenringer und auch ein „Schreck vom Walde“ als Raubritter ihr arges Unrecht trieben, saß auch auf der Hohenegg der böse Ritter Kunrad. Anstatt dem Lande Schutz und Hilfe zu bieten, verwandelte er seine Burg in ein Räubernest. So mancher ehrbare Kaufmann musste sein Leben lassen, weil es dem Kunrad nach seiner Ware lüstete.

Doch der Krug geht so lange zum Brunnen bis er bricht, und je­dem Bösewicht schlägt einmal seine Stunde. So wurde auch Kunrad gefangen und musste für seine bösen Un­taten büßen. Schwer waren seine Vergehen und schwer war auch dafür die Strafe. In Hafnerbach wurde er am Marktplatz an den Schwanz eines Pferdes gebunden und durch den Ort zu Tode geschleift. Schließlich wur­de sein Leichnam verbrannt, die Asche in eine Kassette verschlossen und beim Hafnersteg im Pielachfluss ver­senkt.